Winterpflege - Sattel, Zaumzeug & Co. richtig pflegen

In diesem Beitrag habe ich euch zusammen gefasst, worauf ihr vor allem in der kalten Jahreszeit achten müsst, damit eure Ausrüstung diese auch gut übersteht.

I. Lagern und trocknen

Der Großteil der Pferde- und Reiterausrüstung ist traditionell immer noch aus Leder gefertigt. Zwar gibt es bereits sehr gute Alternativen aus Kunststoff, aber die renommierten Hersteller von Sattel- und Zaumzeug setzen immer noch maßgeblich auf das Naturprodukt. Leder hat entscheidende Vorteile: Es lässt sich gut verarbeiten, ist langlebig und vor allem besonders strapazierfähig. Damit das so bleibt, ist die gute und vor allem richtige Pflege besonders wichtig.

Zu aller erst ist die Lagerung der Ausrüstung von größter Bedeutung. Gerade auch weil Leder ein Naturprodukt ist, ist es besonders anfällig für Feuchtigkeit. Deshalb sollten Sättel und Trensen in erster Linie in einer trockenen und luftigen Sattelkammer untergebracht werden. Falls die Trensen dennoch im Schrank aufbewahrt werden sollen, sollte darauf geachtet werden, dass diese frei hängen können und zum Beispiel nicht in der Tür eingeklemmt sind. Da ein Schrank weniger oder fast keine Luftzirkulation ermöglicht, sollte das Zaumzeug nach Benutzung erst mal gut an der Luft abtrocknen können. Gerade im Winter, wenn die Pferde vermehrt schwitzen, nimmt das Leder besonders viel Feuchtigkeit auf. Bei einem Ausritt im Nieselregen oder Schnee, steht es wohl außer Frage, dass hinterher gut abgetrocknet werden sollte. Auch Gamaschen sollten nach der Benutzung ausreichend gereinigt werden. Durch die meist aus Neopren bestehende Füllung, wird die Feuchtigkeit regelrecht aufgesogen und bietet für Schimmel und Bakterien einen idealen Nährboden. Selbst wenn die Gamaschen „noch gar nicht so dreckig aussehen“, sollten sie regelmäßig mit geeigneten Mitteln heiß gewaschen werden – das gilt übrigens auch für Bandagen und Fliegenmützen.

II. Kein Schweiß am Leder

Der größte Feind des Leders selbst ist der Schweiß, aber nicht nur die Feuchtigkeit macht dem Leder zu schaffen, sondern vor allem das Salz, was sich auf dem Leder ablagert. Trotz Satteldecke oder Schabracke dringt noch immer genügend Schweiß bis zum Sattel hindurch. Trense, Vorderzeug und Stiefel liegen direkt am Pferdekörper und benötigen zusätzliche Pflege. In erster Linie ist die Säuberung nach dem Reiten essentiell, damit der Schweiß und das Salz gar nicht erst in die Lederporen eindringen können. Ein feuchtes Tuch nimmt die Reste meist gut genug auf. Danach ist es dennoch ratsam, die Ausrüstung an der Luft gut trocknen zu lassen. Niemals sollten noch feuchte Ausrüstungsgegenstände in die Sattelkammer oder gar den Schrank gehangen werden, da sich dadurch das gesamte Klima der Räume verändert und die Entstehung von Schimmel begünstigt.

Trotz der guten Pflege nach jeder Benutzung, brauchen die Gegenstände aus Leder noch eine besondere Pflege. Temperaturschwankungen, Schweiß, Regen, Schlamm und Sand machen dem Material schwer zu schaffen. Die Reißverschlüsse klemmen, das Leder wird spröde und unelastisch und auch der Glanz geht allmählich verloren. Gerade deshalb sollten alle Lederteile besonders im Winter alle zwei Wochen gründlich gereinigt und gefettet werden – zusätzlich zur täglichen Reinigung nach Benutzung.

III. Satteldecken regelmäßig wechseln

Von oben sehen die meisten Schabracken und Satteldecken auch nach zwei Wochen Benutzung immer noch sauber aus. Das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass die meisten Sattelunterlagen aus verschiedenen Schichten gefertigt sind. Die Unterseite nimmt den Schweiß der Haut besonders gut auf und hält diesen bestmöglich im Stoff „fest“. Dadurch wird einerseits der Sattel gut vor der Feuchtigkeit und dem Salz geschützt, andererseits trocknen Salz und Schmutzreste sehr hart aus, wodurch der Tragekomfort für das Pferd extrem leidet. Scheuerstellen oder punktueller Druck können die Folge sein. Um diese Konsequenzen zu umgehen, sollte auch die Sattelunterlage regelmäßig gewaschen werden – wir tragen ja schließlich auch nicht zwei Wochen lang dasselbe T-Shirt. Falls das Pferd übermäßig geschwitzt hat, ist es auch immer ratsam die Satteldecke bzw. Schabracke gesondert zum Sattel zu lagern. So können sowohl Sattel, als auch Schabracke gut abtrocknen. Die Schweißreste vor neuen Gebrauch einfach kurz mit einer Wurzelbürste raus bürsten.

IV. Geeignete Pflegemittel

Auch bei der Reinigung von Leder ist das Angebot sehr groß und reicht von Sattelseife über Lederöl bis hin zu Kombi-Produkten mit Anti-Schimmel Wirkung. Was letztendlich benutzt wird, hängt ganz vom Leder und der Vorliebe jedes einzelnen ab. Die Einen schwören auf Lederfett, die Anderen auf Lederöl und wieder andere greifen lediglich zur guten, alten Sattelseife. In einem sind sich aber alle einig: Gepflegt werden muss die Ausrüstung, damit man sich lange an ihr erfreuen kann.

- Direkt nach dem Reiten:

Sattel, Trense und Stiefel kurz mit einem feuchten Tuch abwischen, trocknen lassen und zurück in die Sattelkammer oder den Schrank hängen. Sattelunterlage gesondert zum Sattel aufbewahren.

- Zum Waschen:

Bei Lammfellprodukten sollte stets auf spezielles Lammfellwaschmittel geachtet werden, damit sich das Fell nach dem Waschen nicht verhärtet und austrocknet. Gamaschen können meist bedenkenlos bei 30 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden. Um den Bakterien entgegen zu wirken, eignet sich zur weiteren Pflege bzw. Vorsorge auch ein handelsübliches Desinfektionsspray für Textilien.

- Gegen Schimmel:

effax Leder-SchimmelfreiDie beste Hilfe gegen Schimmelbefall auf der Lederausrüstung ist immer noch gute Prophylaxe. Beheizbare Sattelkammern, in denen die Utensilien trocken und mit ausreichend Luftzirkulation aufbewahrt werden können, bieten im ersten Schritt die beste Vorsorge im Kampf gegen den Schimmel. Wer seine Ausrüstung allerdings in Schränken oder sogar an der Luft aufbewahrt, kann auf spezielle Lederpflegeprodukte zurückgreifen, die durch die Inhaltsstoffe den Schimmelsporen entgegenwirken. Als besonders ideal hat sich hier das effax® Leder-Schimmelfrei herausgestellt, was das Leder zugleich pflegt und optimal Schimmelbefall entgegenwirkt.

- Wenn es schnell gehen muss:

 

Faulpelz von EquifixLederpflege ist aufwendig und wenn wir mal ehrlich sind, auch ein bisschen nervig. Für alle Faulpelze hat Equifix extra die „Faulpelz“ Lederpflege entwickelt. Hierbei handelt es sich um ein All-In-One Produkt, das gleichzeitig reinigt, imprägniert und pflegt. Das Beste daran: Das Zaumzeug wird einfach in der Faulpelz-Wasserlauge geschwenkt und anschließend zum Trocknen aufgehängt.

 

 

 

 

- Fett, Öl oder Kombiprodukt:

Letztlich ist diese Frage reine Geschmackssache. Wird das Lederzeug mit Fett oder Öl gereinigt bzw. gepflegt, muss es vor neuerlichem Gebrauch erst gründlich einziehen und trocknen. Bei vielen Produkten ist sogar ein anschließend Polieren notwendig, um sämtliche Reste in das Leder einzuarbeiten bzw. aufzunehmen. Mittlerweile sind auch schon viele Kombiprodukte auf dem Markt, die durch die Sprühfunktion die Anwendung noch zusätzlich vereinfachen. Als Faustregel gilt: Nicht nur fetten, sondern vor allem reinigen.

Lammfell bedarf einer speziellen Reinigung